Tromsö - Tag 13
Tromsö - das Tor zur Arktis. Von hier aus starteten früher die meisten Expeditionen nach Norden ins ewige Eis. Heute ist Tromsö eine ziemlich lebendige, angenehme Metropole nördlich des Polarkreises. Die Möglichkeiten hier sind groß, um einen kurzen Tag mit Landgang zu füllen und übersteigen auf jeden Fall die verfügbare Zeit. Das Wetter hier ist unberechenbar, wobei es auch für schlechtere Tage wie in unserem Falle dieses Jahr genug zu sehen gibt. Unser Wetter hatte dieses Mal kein großes Einsehen mit uns und präsentierte uns Tromsö bei dicken Wolken, Regen und ohne einen einzigen Sonnenstrahl.
Bei AIDA wird in Tromsö ein kostenpflichtiger Shuttlebus gestellt, dieser wird mit 10 Euro in Rechnung gestellt. Pro Person. Vorteilhaft ist, dass man die dafür nötigen Fahrkarten unaufgefordert am Vorabend an die Kabinentür bekommt und nur dann in Rechnung gestellt kriegt, wenn man sie tatsächlich benutzt. Man kann also je nach Wetterlage entscheiden, ob man den Weg zu Fuß antritt oder mit dem Bus.
Der Weg ist schon nicht so ganz ohne und man ist nicht mal eben schnell in Tromsö. Während kleinere Schiffe oder auch die Hurtigrute mitten in der Stadt anlegen, liegen große Schiffe schon tatsächlich mehr als auswärts. Bis zur Touristeninformation sind es gute 4,2km und 50 Minuten. Das ist, angesichts der Liegezeit schon ein Faktor. Wir haben uns dieses Mal vor allem wegen des Regens für den Bus entschieden. Akribisch werden bei AIDA die Karten kontrolliert, bei Hin -und Rückfahrt wohlgemerkt. Der Bus fährt direkt in die Stadt, so dass man dort mit dem eigentlichen Ausflug beginnen kann. Bei gutem Wetter kann man den Weg aber auch laufen, so haben wir es 2017 gehalten.
Unser Ziel für heute sollte das POLARIA (Website) sein, ein Polarmuseum mit einem großen Robbenaqarium und noch vielen kleineren Aquarien, die das Leben im Polarmeer abbilden. Das ist eine ideale Schlechtwetter - Variante, da dort auch für Kinder eine Menge geboten wird. Natürlich sind die Robben schon an sich ein Highlight. Man kann aber durch einen Tunnel quer durchs Becken laufen und den Robben zuschauen.
Getreu der alten Weisheit, dass Angucken gut, anfassen und fühlen aber besser, gibt es auch kleine Anfassaquarien, in denen sich mehr oder weniger lebhafte Bewohner aus dem Eismeer tummeln. Das meint vor allem Seeigel, Seesterne und andere Weichtiere. Abgerundet wird das Ganze mit kindgerechter Bildung, was Plastikabfälle im Meer angeht und auch welche Folgen das hat. Vor dem Polaria steht ein stilisierter Buckelwal, der erstaunlich gut gelungen ist und, das eigentlich Traurige daran, komplett aus Müll gefertigt ist, den das Meer an Land gespült hat.
Ferner gibt es im Polaria noch einen tollen Indoor-Spielplatz, der über eine fantastische Tunnelrutsche verfügt und für die kleineren Gäste vermutlich das spannenste Element des Tages darstellt. Unser Polarforscher war jedenfalls davon am Nachhaltigsten begeistert, allen Tieren, Erfahrungen und Erlebnissen zum Trotz.
Nebenan befindet sich die MS Polstjerna, ein ausgestelltes altes Robbenfangschiff. Leider wird es gerade restauriert.
Zu Tromsö gehört natürlich auch die Hurtigrute, die hier zweimal täglich ankommt. Einmal Richtung Nord, einmal Richtung Süd. In diesem Fall ist es die Finnmarken, das größte der Hurtigruten-Schiffe auf der Route. Im Hintergrund noch zu erkennen ist das Wahrzeichen Tromsös, die Eismeerkirche. Das Bauwerk ist ziemlich berühmt und wirkt aus der Ferne unverwechselbar als Erkennungszeichen. Bei unserem letzten Besuch waren wir an die Kirche, dieses Mal haben wir uns witterungsbedingt nur wenig draußen bewegt.
Wir freuen uns immer, die Schiffe von Hurtigruten zu sehen. Das letzte Mal haben wir die Finnmarken am Trollfjord im September 2017 getroffen.
In Tromsö ist die Geschichte überall zu spüren, die mit dem Norden verknüpft ist. Es gibt so einige Denkmäler von Roald Amundsen oder wie in diesem Fall Helmer Hansen, ein Begleiter Amundsens. Ansonsten ist Tromsö natürlich eine maritime Stadt und dementsprechend dreht sich viel um die Seefahrt. Man begegnet so allerhand seltsamen Gefährten wie z.B. dem Schiff "Vengsoy", einer Fähre die dem Anschein nach einem Wal nachempfunden wurde. Sicher hat die Form einen besonderen Zweck, den ich bislang nicht ergründen konnte. Später erschien noch die ASTOR, die als kleines Schiff das Privileg hatte, direkt in der Stadt anlegen zu können und nicht 4km außerhalb.
Nach einem Besuch in der Touristeninfo machten wir uns so langsam wieder auf zum Schiff. Denn heute war Internationaler Kindertag und entsprechend eine Party in der AidaBar auf Deck 10 für die Kinder vorbereitet. Und wie gute Papas so sind, habe ich gegenüber dem Kids-Club-Team versprochen, ein bisschen auf der Bespaßungsseite mitzuhelfen. Das bedeutete aber dann auch, zu 17:00 Uhr wieder auf dem Schiff zu sein. Bei dem Schmuddelwetter hat uns das aber keine allzu großen Probleme bereitet. Wir kommen wieder Tromsö ;-)