GRavdal, lofoten - tag 14

Die Lofoten sind ein einmaliges Reiseziel, dass nur sehr schwer in Worte zu kleiden ist. Das Auge ist beschäftigt mit Staunen, egal wohin man blickt. Die Natur hat sich hier besonders viel Mühe gegeben, an jeder Ecke gibt es was zu sehen und zu entdecken. Man muss sich dem einfach hingeben, selbst dann, wenn das Wetter nicht mitspielt. Auch hier hatten wir leider das Problem, dass uns die Lofoten mit nicht besonders gutem Wetter erwarteten. Die grandiosen Fernsichten, die Vermischung zwischen hohen und schroffen Bergen direkt am Meer und die Sandstrände am azurblauen Meer gab es dieses Mal nicht in gewohnter Form zu sehen. Diese Wettervorhersage hatte uns auch bewogen, uns dieses Mal keinen Mietwagen zu nehmen. Dennoch gabs zumindest bei Ankunft ein paar Sonnenstrahlen an dicken, grauen Wolken vorbei.

Die Lofoten sind bei AIDA klassisches Tenderziel, dass normalerweise einzige dieser Reise. Tendern ist leider bei AIDA immer mit Stress, Anstehen und Nerven verbunden. Da wir kein Auto gemietet hatten und demzufolge nur ein bisschen spazieren wollten, hatten wir keinen Stress und keine Eile. So gingen wir erst sehr spät tendern, mussten daher auch nicht groß warten. Das Boot fuhr uns in ca. 6 Minuten rüber zum Anleger. Eine Tour stand nicht an, witterungsbedingt entschieden wir uns, direkt am Strand vor Ort zu bleiben und dort ein bisschen Natur zu tanken und herum zu wandern. Das lohnt sich angesichts des Panoramas durchaus und es gibt eine Menge aus der Tier -und Pflanzenwelt zu entdecken.

Erwartungsgemäß brauchten gerade die Kinder nicht mehr als den Strand und ein paar Felsen. Ein bisschen klettern, ein bisschen im Sand spielen. Gerade nach nun 14 Tagen auf dem Schiff tat es nicht nur den Kindern gut, einfach mal so im Sand zu sitzen oder zu spielen und entspannt am Strand zu bummeln.

Überall am Strand gibts Dinge zu entdecken - wenn man sich dafür interessiert. Zwischen den Felsen kann man bisweilen Wiesel sehen. Aber auch die zahlreichen kleinen Dinge wie Flechen oder Moose an den Steinen in verschiedenen Farben und Formen laden zum Verweilen und Beobachten ein. Tatsächlich brachten wir hier an dieser kleinen Halbinsel die gesamte Zeit zu.

Neben den gelben Flechten, die fotogen die weißgrauen Steine bevölkern, findet man hier auch das Wollgras. Überall liegen Seeigel verteilt im Gras, wie platziert. Egal wohin man schaut, es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Wer sich für Natur, Pflanzen und Tiere begeistern kann und noch dazu eine schöne Umgebung zu schätzen weiß, wird hier so richtig glücklich sein.

Und als kleines Highlight sorgte dieser Austernfischer durch sein aufgeregtes Verhalten noch dafür, dass ich einen kleinen Blick von Weitem auf sein Nest samt zwei dort abgelegter Eier werfen konnte. Das Nest hätten wir nie entdeckt, hätte der kleine Kerl nicht so wütend schimpfend auf sich aufmerksam gemacht. Er wollte uns vom Nest weglocken, was aber im Grunde nur das Gegenteil bewirkte. Zum Glück für ihn wollten wir ihm natürlich nichts Böses. Die Austernfischer sind eigentlich relativ scheu und so dicht kommt man ohne viel Glück auch nicht an sie ran. Deswegen war es ein Glücksfall, dass das Nest dort versteckt gelegen hatte und der Vogel immer schön beobachtete, was wir da tun. Und gut war auch, dass wir die gesammelten Beschimpfungen nicht verstanden haben :-)

Die dicken Wolken rund um die Bucht von Gravdal sorgten dafür, dass die meisten Passagiere des Schiffs gar nicht merkten, in welchem Panorama die Aida eigentlich vor Anker gegangen war. Als es Zeit war, eines der letzten Tenderboote zurück zum Schiff zu nehmen, rissen kurz mal die Wolken ein Stück auf und man konnte ungefähr erahnen, wie das wohl bei klarem Wetter hier ausgesehen hätte. Die Lofoten sind einfach ein traumhaftes Reiseziel, für das man vor allen Dingen Zeit braucht. Mit dem Mietwagen ist man hier sehr flexibel, kann in kurzer Zeit vieles sehen. Aber leider sind Mietwagen hier enorm teuer, eine 6h-Miete für den Stop schlägt hier schnell mit über 300 Euro für ein normales Mittelklasseauto zu Buche.

Die AIDA hatte am Anleger einen Versorgungstand aufgebaut, wo für die Heimkehrer von den Ausflügen Kakao ausgeschenkt wurde, auf Wunsch mit Rum. Ausgeschenkt von Niko Formanek, was die Passagiere doch ganz gerne annahmen. Die feuchte, nicht unbedingt warme Witterung hatte ihren Tribut gefordert. Dann ging es mit dem Tenderboot zurück zum Schiff. Die Boote werden zum Teil ganz schön vollgepackt und komfortabel ist was anderes. Da ist bisweilen ordentlich kuscheln angesagt, was angesichts der Nässe und im Boot herrschenden Feuchtigkeit durchaus unangenehm sein kann. Aber auch das geht vorbei und nun hieß es Abschied nehmen. Morgen war wieder Seetag angesagt.