Der zweite Tag - Seetag
Seetage, gerade am Anfang sind Schiffserkundungstage. Je nach persönlicher Neigung finden die einen Seetage blöd, die anderen lieben sie. Wir gehören zu letzteren, denn nicht zuletzt wegen der Sehnsucht nach dem Meer machen zumindest wir eine Kreuzfahrt. Dieses Gefühl, auf die endlose Weite hinaus zu schauen, das Rauschen und Schlagen der Wellen und die salzige Luft sind die perfekte Erholung für uns. Der Tag startete gemütlich mit einem leckeren Frühstück im Marktrestaurant. Danach haben wir eine Runde an Deck 5 ganz entspannt auf das Meer geschaut und einfach das Panorama auf uns wirken lassen.
Tagsüber fand das Kennlerntreffen für Eltern mit Babys und Kleinkindern an Bord statt und wir waren schon gespannt, wieviele diese wunderschöne Reise mit Kind angetreten haben. Wir waren wirklich nicht die Einzigen und hatten in dem Theater des Kinderclubs mit weiteren 15 Familien einen lustigen Haufen zusammen. Den Kinder gefiel es sehr gut, sie konnten noch dank des traumhaften Wetters mitten auf der Nordsee im Außenpool mit Rutsche baden. Das Spielzimmer war auch mit Bällebad, Rutsche, Schiff und Legosteinen sehr gut ausgestattet.
So plätscherte der Tag ein bisschen dahin, im Grunde nach einem stressigen Anreisetag genau das Richtige. Auf der AIDA paßt das alles ganz gut, denn je nach der eigenen Interessenlage kann man den Tag entweder total entspannt angehen lassen und die Seele baumeln, oder man lässt sich bespaßen. Da es sich um eine AidaSelection Reise handelte, waren Lektoren und Gastkünstler mit dabei. Darunter z.B. der Nordlandexperte Jörg Trobitzsch, der diverse Bücher zum hohen Norden verfasst hat und eine zeitlang sogar mit den Samen im nördlichen Lappland mit auf Rentierzug gegangen war. Ein durchaus kauziger Kerl, aber liebenswert und voll mit manchmal mehr und manchmal weniger wissenswerten Anekdoten. Auf jeden Fall aber eine Bereicherung für die Reise, zumal dieser später noch während bestimmter Passagen über die Bordlautsprecher moderierend die Umgebung erklärte.
Zwischenzeitlich gabs auch noch ein paar Begegnungen mit der wundervollen Natur, ein Basstöpel bzw. mehrere begleiteten das Schiff und schauten neugierig auf den Eindringling in ihrem Lebensraum. Die Tiere flogen bisweilen nur 2-3m vom Schiff weg auf Augenhöhe auf Deck 5. Sieht man so auch nicht alle Tage. Spät am Abend, der Kapitän Marc-Domenik Tidow hatte es bereits tagsüber angekündigt, passierten wir die Bohrinsel Sleipner A in der Nordsee. Auch hier spielte das tolle Wetter mit, denn in der Luft lag weder Dunst, noch Nebel noch Spray (zerstäubte Wellen), womit wir glasklare Sicht auf die Bohrinsel hatten. Es brauchte eine ganze Reihe Fotos, um mit dem 400mm langen und bildstabilisierten Objektiv bei 1/25 Sekunde auf dem schaukelnden Schiff aus der Hand ein scharfes Bild zu bekommen. Aber: Es hat geklappt. Sicherlich nicht die schönste Sehenswürdigkeit auf einem Meer, aber sehenswürdig in jedem Fall.