Anreisetag

Wenn aus allen Schiffslautsprechern der Song "Orinocco Flow" von Enya erklingt, weiß jeder, dass das Schiff soeben die Pier verlässt. Zu Beginn der Reise heißt das auch, dass der Stress der Anreise vorbei ist und der Urlaub nun beginnen hat. Wer einmal mit der Aida eine großartige Reise erlebt hat, der kann sich bestimmt an viele wunderschöne Momente und die Auslaufmusik erinnern. Viele Leute bekommen Gänsehaut und die Lust auf Urlaub beginnt.

Unglücklicherweise beginnt jeder Urlaub mit der Anreise, die so ihre Tücken und nervigen Momente mit sich bringt. Für uns bedeutete Anreise, mit dem Auto ca. 3h fahren zu müssen, um nach Kiel zu gelangen. Vorher haben wir versucht, unseren zu diesem Zeitpunkt knapp eineinhalbjährigen Sohn so richtig auszupowern. Drei Stunden Autofahrt, sitzen und nicht rumspringen zu dürfen, sind für so ein Kind schon eine echte Tortur. Nachdem wir die erreicht hatten, begann dieser magische Moment, in dem der ganze Vorurlaubstress von uns abfiel. Jetzt hieß es entspannen und durchatmen. Zuhause sind die beiden Schmusekatzen beim lieben Katzensitter in besten Händen und wir werden auch eine tolle Familienzeit zusammen haben. Die Fahrt war mit 3 Stunden überschaubar und verlief zum Glück komplikationsfrei, da die verbleibende Restzeit bis zum letzten CheckIn durchaus knapp war.

Die Kofferabgabe erwies sich als gut durchdachter Vorgang, denn wir fuhren mit dem Auto zum Ostseekai und reichten direkt die Koffen und den riesigen Kindersitz, den wir für die Mietwagen an den Zielen mitnahmen, ins Abgabezelt der Aida. Es wurde kontrolliert, das jedes Gepäckstücke einen Aida Kofferanhänger hat und schon waren wir den ganzen Ballast los. Rudi parkte das Auto im Parkhaus Am Jensendamm und kam nach 10min Fußweg zum Terminal zurückgelaufen. Der kleine Seefahrer bestaunte in der Zwischenzeit die Aida Luns von außen. Der Kussmund war natürlich das Highlight.

Als wir wieder zusammen waren, ging es durch den schnellen Boardingvorgang. Erst wurde der Gesundheitsfragebogen kontrolliert, dann die Bordkarte mit Foto erstellt (das Foto ist nur im System hinterlegt und nicht auf der Bordkarte abgebildet), jetzt folgte der Sicherheitscheck und dann wurde das obligatorische Einschiffungsfoto gemacht. Es klingt sehr umfangreich, aber hält sich im zeitlichen Rahmen.

Beim Betreten der Luna fühlten wir uns sofort willkommen. Auf dem Pooldeck wurden kleine Häppchen gereicht und wir schnupperten erste Mitfahrerluft. Natürlich schaute der ein oder andere uns interessiert an, weil wir mit einem Kleinkind auf dieser Tour unterwegs waren. Gut gestärkt suchten wir unser Zimmer und haben es auf Deck 5 in Rezeptionsnähe gefunden. Der Ausblick war sehr gut und für Henry gab es jetzt viel zu entdecken. Als ich ihm erklärte, das er bei der Seenotrettungsübung die Schwimmweste anziehen muss, war seine Stimmung etwas eingetrübt, das war aber zum Glück nur vorübergehend. Bei seiner ersten Kreuzfahrt musste er das nicht. Also die lästige Pflicht in ein Abenteuer umdekoriert und zur Herausforderung gemacht und schon war der Junior Feuer und Flamme ;-)


Nach der obligatorischen Übung ging es wieder an Deck und wir suchten uns einen schönen Platz um das Auslaufen zu beobachten. Wir hatten einen Tag mit absolutem Bombenwetter erwischt, besser ging es gar nicht. Warm, aber nicht heiß. Wenig Wind aber eine leichte Brise. Wir entschieden uns wieder für das Pooldeck beim Auslaufen und für den Heckbereich im Restaurant für die Fahrt durch die Kieler Förde. Für Henry war es ein Highlight, er saugte förmlich die neuen Eindrücke auf. Währenddessen fuhr neben uns das Lotsenboot im allerfeinsten Abendlicht, dass bereits die Kamera sich heiser klickte.

Der Abend wurde schöner und schöner. Was für ein Auftakt.

Abendstimmung an Bord. Ein gelungener, schöner Reisebeginn.