Tag 8 - Seetag mit Passage von jan mayen

Ein Seetag ist ein Seetag ist ein Seetag. Dieser Seetag diente wie der folgende Tag dazu, die große Distanz in Richtung Spitzbergen zu überbrücken. Auf dem Schiff liefen die Vorträge der Lektoren - so wie an den anderen Tagen auch. Aber ein paar Besonderheiten hatte dieser Tag doch zu bieten. Da war zum Einen die Passage von Jan Mayen.

Wir fuhren so dicht heran wie möglich und brauchten trotz schneller Fahrt doch fast zwei Stunden, um vorbei zu fahren. Zwischenzeitlich gab es trotz des schlechten Wetters ein paar Einblicke wie z.B. auf diesen Gletscher, der sich vom Beerenberg oben hinab ins Meer schiebt. Der Beerenberg ist der nördlichste Vulkan der Welt und fast völlig vergletschert. Wie an Bord mitgeteilt wurde, ist es nur unter bestimmten Bedingungen überhaupt möglich, die Insel zu besuchen. Es gibt dort nur eine norwegisch verwaltete Forschungsstation, ansonsten ist die Insel unbewohnt. Es gibt nur wenige Menschen, die jemals Jan Mayen besucht haben. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass der Zufall uns keine drei Monate später genau dorthin, nämlich auf die Insel Jan Mayen bringen würde. An der wir hier noch in der Gewissheit vorbei fuhren, da wohl nie hin zu kommen. Obwohl wir schon gerne wollten. Aber das ist aber eine andere Geschichte.

Was ist das Besondere an Jan Mayen? Das ist eine Vulkaninsel, die eigentlich
nicht viel abgelegener sein könnte. Man muss schon weit rauszoomen, um ein ungefähres Gefühl zu bekommen, wo genau das liegt.

Völlig einsam inmitten im Nordpolarmeer und auf der Nahtstelle zweier Abschnitte des mittelatlantischen Rückens.

Ansonsten zeigte sich der Nordatlantik nun von seiner etwas rauheren Seite. Wir hatten ordentlich See bekommen und auch ziemlich starken Wind, so dass die Besatzung die Außendecks auf der Windseite sperren musste. Zum Glück blieb die andere Seite auf Deck 5 aber frei, was wir als sehr angenehm empfanden. Ein Tag ohne Deck 5 Spaziergang ist ein verlorener Tag. Gewisse Überraschung machte sich breit, als wir die Schiffsbeleuchtung näher betrachteten. Es ließ sich nun nicht mehr leugnen. Wir waren im hohen Norden, die Temperaturen waren inzwischen deutlich unter Null, so dass sich an exponierten Stellen des Schiffes mit Wasserkontakt ein Eispanzer bildete.