Tag 5 - Reykjavik, Island mit Ausflügen

Was für ein Tag. Bei herrlichem Wetter liefen wir nach dem trüben Seetag morgens in Reykjavik ein, vorbei an der Stadt. Unser inzwischen seefester Kreuzfahrtpirat ging fleißig der Crew zur Hand. Aufgrund der Größe der Aida ist für sie, wie für andere große Kreuzfahrer auch leider, ein Liegeplatz vorgesehen, der ziemlich abgelegen liegt. Von in der Karte markierten Punkt, dem Anleger, bis in die Innenstadt, z.B. zur Hallgrimskirkja sind es ca. 5km oder ungefähr eine Stunde zu Fuß. Machbar, aber eine Stunde hin heißt auch eine Stunde zurück.

Links und Tipps zu Reykjavik

Diesmal klappte es mit dem gemieteten Auto, aber auch mit Hindernissen. Direkt an der Pier befindet sich eine Art Schuppen, wo die großen Anbieter ihre Autos an die Passagiere ausgeben. Dabei entstehen unglaubliche Wartezeiten. Pech, wenn man sich da anstellt und am Counter merkt, dass man leider falsch ist und sein Auto woanders holen muss. Wir haben wirklich 90 Minuten verschwendet mit Anstehen. Daher, Achtung Tip, sucht Euch einen Vermieter in der Stadt. Fahrt mit dem Bus hin oder wie auch immer, aber geht dem Chaos am Schiff aus dem Weg. Wer nicht unter den ersten ist, die vom Schiff kommen, kann sich da durchaus ein paar Stunden Island stehlen.

Da wir uns meist gerne etwas treiben lassen und schon in Island unterwegs waren, hatten wir uns als Tagesziel die Westmänner-Inseln im Süden ausgesucht. Wobei uns hier zuviel gesagt ist, die Wahl des Ziels führte durchaus zu innerfamiliären Kontroversen zwischen der Abenteurerin und dem Bedenkenträger, was die zeitliche und die Risikokomponente anging, die Abfahrt der AIDA zu verpassen. Immerhin ist bei den Westmännerinseln eine Fährüberfahrt mit dem Auto von Landeyjahöfn nötig, was allein ungefähr 137km Fahrt von Reykjavik oder fast 2h Fahrt bedeutet, also hin und zurück knapp vier. Grund war, endlich mal Papageientaucher (engl. "Puffins") zu sehen. Das war uns bislang trotz mehrerer Anläufe nicht vergönnt und die Westmänner sind ein Hotspot für diese Vögel.

Zum Glück hatte die Warterei in Reykjavik soviel Zeit verschlungen, dass die Fähre weg war. Zum Glück aus Sicht des Bedenkenträgers ;-) So verbrachten wir am schwarzen Strand von Landeyjahöfn ein bisschen Zeit und der Junior nutzte nach der Sitzerei im Auto ausgiebig die Chance, die eingerosteten Landknochen zu reaktivieren. Und eine schwarze Düne runterkullern gehört natürlich auch ins Pflichtenheft.

Im Anschluss entschieden wir spontan, dem Seljalandsfoss (Wasserfall), der hinter dem Wasser begehbar ist, einen Besuch abzustatten. Den hatten wir mal im Winter komplett für uns allein. Heute, das war uns klar, würde dem nicht so sein. Und wir waren trotzdem überrascht, wie sehr sich hier alles verändert hat. Inklusive dem riesigen Parkplatz davor, den wir auch noch nicht kannten. Klar, wir sind auch Touristen und somit auch Teil des Problems und nicht der Lösung. Aber ob das mit dem derzeitig stattfindenden Massentourismus, insbesondere hier im Süden Islands und am "Golden Circle" lange noch gut geht, das darf man getrost bezweifeln.

Den Rückweg traten wir quer durch Island an, um noch am Nationalpark Þingvellir vorbei zu fahren bzw. am dazu gehörigen See, dem Þingvallavatn. Der Nationalpark hat sehr viel mit der politischen, geologischen aber auch nationalen Geschichte Islands zu tun und ist einen Besuch wert. Wir waren da letztes Mal schon und fuhren nur am See vorbei und machten einen kurzen Stop am, mal wieder, schwarzen Strand. An der Tanke gab es noch zwei Sandwitches und Getränke für zusammen 29 Euro. Billig ist Island gewiss nicht ;-) 

Aufgefüllt mit vielen Eindrücken von einem unserer Lieblingsurlaubsziele ging es nun langsam wieder in Richtung Reykjavik. Henry durfte zwischendurch noch einige Male aus dem Auto, um nicht so lange sitzen zu müssen. Wir guckten einfach nach schönen Stellen oder noch besser Stellen, wo man irgendwas ins Wasser werfen konnte. Pünktlich zurück in Reykjavik wartete die AIDALuna auf uns und nach Rückgabe des Fahrzeuges ging es ans Erholen und Genießen des Auslaufens.