Eine Kreuzfahrt als Geburtstagsüberraschung

Ich war total gespannt, was Rudi zu der Reise sagen würde. Es ging um seinen Geburtstag und er wußte nur, das ich einen Kurzurlaub gebucht hatte. Also hat er gepackt und ich packte noch heimlich einen Anzug dazu.Denn es ging auf die Queen Mary 2 und bei Cunard gibt es einen Dresscode für den Restaurants (einzige Ausnahme war das Buffetrestaurant). Auf der Autobahn erfuhr er, das wir mit dem Flieger erstmal nach London fliegen würde. Das war der Plan und das ging total schief. Am Flughafen angekommen erfuhren wir, das der Flug gestrichen wurde und eine Umbuchung in Arbeit wäre. Auf direktem Weg zu fliegen war  noch am selben Tag unmöglich.Morgen hätten wir direkt fliegen können, aber morgen war Einschiffungstag, das wäre zu zeitkritisch gewesen. Also wurde alles versucht uns über München nach London zu buchen. Da wir nicht die Einzigen mit dem Problem waren, wurde wir auf eine Warteliste gesetzt und bekamen unsere Sitzplätze ganz kurzfristig vor dem Abflug. Alles klappte wunderbar. In München hatten wir noch Zeit lecker am Flughafen essen zu gehen (das Hofbräuhaus ist sehr empfehlenswert) und da wurde das Geheimnis gelüftet. Das war sichtlich eine unerwartete Überraschung und die erste Frage galt der Kleiderordnung an Bord.

Im Landeanflug auf London konnten wir mehrere Feuerwerke bestaunen und haben hinterher erfahren, das sie zur jährlichen Bonfire Night gehörten. In London herschte an diesem Abend typisches Regenwetter und wir stiegen direkt in die Tube. Der Weg zum Hotel war amüsant eng, weil in der Tube um diese Uhrzeit viele Leute unterwegs waren und der Raum in der Tube sehr eng ist. Wir fuhren nach dem Check- In mit dem Bus Nummer 11 durch die Stadt. Es ist eine Line die alle interessanten Orte in London abfährt und in der Travelcard inklusive ist. Wer sich also die teuren Touribusse sparen möchte und das Geld lieber für ein leckeres Essen ausgibt, der kann an dieser Stelle sparen.

Am nächsten Morgen gab es ein typisch englisches Frühstück und dann ging es per Bus nach Southampton. Vom Busstop fuhren wir mir 2 Mitfahrern per Taxi zum Schiff. Die Einschiffung war im vollen Gange und wir fanden den Vorgang sehr kurzweilig. Kofferabgabe und Erstellung der Bordkarte. Ich hatte eine Clubkabine auf Deck 12 (12073) gebucht und dadurch verlief der Check-In nochmals schneller. Wir machten direkt einen Schiffsrundgang und schauten auf der Kabine vorbei. Dort wurden wir mit Erdbeeren und Sekt empfangen. Da wir noch viel Zeit bis zur Abfahrt hatten, gingen wir nochmals in die Stadt. und entdeckten das Auflösung des Rätsels, warum soviele Menschen gerade rote Mohnblumen in irgendeiner Form trugen. Es ist das Gedenksymbol für die gefallenen Soldaten. Es ist wirklich ein niedliches Städtchen mit netten Ecken zum Verweilen und die englische Bauweise auf sich wirken zu lassen.

Wieder zurück am Schiff gab es leider Feueralarmprobleme, so das wir  am Pier verweilen mussten. So verpassten wir leider die Seenotrettungsübung. Der Abend verlief entspannt. Da wir keine feste Sitzungszeit im Restaurant hatten (ein wahrlicher Clubvorteil), konnten wir uns Zeit lassen und haben die Aussicht von unserer Balkonkabine genossen. Das Essen war sehr lecker, bis auf das Gemüse. Das war mir noch zu fest. Der Seetag war dann der Geburtstag von Rudi und es sollte ein wirklich gelungener Tag werden ( vom Frühstück im Bett über den 5'o clock tea bis zum leckeren 7 Gänge Dinner.

Der Geburtstag verlief entspannt mit der Grußübergabe des Geburtstagschats und  wir hatten einen tollen Ausblick von der Bibliothek aus. Diese Bibliothek ist wirklich einmalig. Das Ambiente traumhaft. Der Blick nach draußen aufs Wasser und die wunderschöne Ausstattung mit Holzmobiliar macht einen Besuch in der Welt der Bücher zum Erlebnis. Wir nachmen an einer Lesung von einem Flugkapitän teil, besuchten das Planetarium, nahmen an einem Quiz teil, genossenleckeres Essen und schnupperten Seeluft.  So verflog unser Tag und die Reise neigte sich langsam dem Ende. Die Einfahrt in den Hamburger Hafen war sehr früh, aber auch sehr schön. Die morgendliche blue Hour war perfekt zum Fotografieren.Wir beobachteten das Spektakel von unserem Balkon und fragten uns, wann die Elbphillharmonie fertig sein würde. Zurück in Hamburg wurden wir von einem lieben Freund abgeholt und das wechselhafte Wetter von Hamburg bescherte uns einen schillernden Regenbogen. Ein fantastischer Abschluß dieser Reise. Als Fazit für uns bezüglich Familienreisen: Familienreise ohne Kinder - klare Empfehlung. Als Familienreise mit Kinder eher ungeeignet,da es doch sehr elegant und ruhig auf dem Schiff ist.